Mat 8 - 9,34   Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet

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Mat 8,1-4  Die Heilung eines Aussätzigen

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05.10.98

Nachdem Jesus seine Bergpredigt beendet hat, beweist er seine Lehrautorität durch Zeichenwunder, wie schon im Kommentar zu Mat 7,29  gesagt. Allerdings drücken auch die ersten beiden Wunder, die Matthäus uns nach der Bergpredigt berichtet, den revolutionären Charakter seiner Lehre aus, denn er wendet sich hier Menschen zu, von denen man sich normalerweise fern hielt.

Hintergrundinformation - Was ist Aussatz?

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Aussatz war eine Hautkrankheit, die kultisch unrein machte. Der Kranke musste deshalb getrennt von der Gesellschaft (z.B. außerhalb der Stadt) leben und durfte am Gottesdienst nicht teilnehmen. Ein Aussätziger musste sich durch entsprechende Kleidung zu erkennen geben und "Unrein!" rufen, damit andere sich von ihm fernhalten konnten. Alles was ein Aussätziger berührte wurde ebenfalls unrein. Die Diagnose und der Umgang mit der Krankheit wird in 3Mo 13-14  beschrieben.

Obwohl im Griechischen und Lateinischen das Wort "Lepra" für die Krankheit verwendet wird, entsprechen die in 3Mo 13  beschriebenen Symptome der heutigen Lepra nicht. Am ehesten entsprechen die Symptome der Schuppenflechte (psoriasis vulgaris). Das passt auch zu dem, was wir von der damaligen griechischen Medizin wissen. Es könnte jedoch auch sein, daß mit Aussatz mehrere Krankheiten bezeichnet wurden, zu denen auch die heutige Lepra gehörte. Die Schuppenflechte ist nicht ansteckend.

Wenn bei einem Aussätzigen die Krankheit heilte, konnte er das vom Priester feststellen lassen. Dann musste eine bestimmte kultische Prozedur durchgeführt werden, zu der unter anderem ein Schuldopfer und eine Entsühnung gehörte (3Mo 14,10-32 ).

Aufgrund dessen wurde Aussatz als Strafe Gottes angesehen. Das wird zwar so allgemein von Gott nicht gesagt, aber doch in einzelnen Fällen (4Mo 12,1-15  / 5Mo 24,8-9  / 2Kg 5,27  / 2Ch 26,19-21 ).

Mit diesem Hintergrundwissen wird erst die enorme Bedeutung der Heilung des Aussätzigen in Mat 8,1-4  deutlich.

Die Bedeutung dieser Heilung

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Was fällt an dem Verhalten des Aussätzigen auf? Was erwartet er von Jesus und warum?

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Die Erwartung, die der Aussätzige an Jesus hat, macht deutlich, dass er davon überzeugt ist, dass Jesus der Messias ist. Er wartet schon lange sehnsüchtig auf die Erfüllung der Prophezeiungen, die Heilungen und Sündenvergebung ankündigen (Jes 35,4-6  / Jes 42,1-7  / Jes 53,4-12  / Jes 61,1-2 ), und er sieht sie in Jesus erfüllt. Dies ist seine Chance, wieder in die Gesellschaft integriert und von seiner Isolation befreit zu werden. Endlich wird er wieder ein sinnerfülltes Leben führen können. Endlich wird er wieder Freude haben können. Vor allem erwartet er die Vergebung seiner Schuld und wieder von Gott angenommen zu werden. Deshalb scheut er auch nicht den Zorn der Menge bei seiner unerlaubten Annäherung. Er hat nichts zu verlieren. Sein bisheriges Leben seit dem Ausbruch der Krankheit ist nicht viel besser, als tot zu sein.

Was drückt die Reaktion Jesu aus?

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Normalerweise wird jeder Jude von einem Aussätzigen, der sich in seine Nähe begibt, verlangen, dass er unverzüglich verschwindet. Bestenfalls wird ein Jude vor einem Aussätzigen die Flucht ergreifen. Nicht so Jesus! Er nimmt den Aussätzigen an und wirft ihm nichts vor. Er dokumentiert das dadurch, dass er ihn sogar anfasst, wodurch er selbst unrein wird. Und Jesus erfüllt den sehnlichsten Wunsch des Aussätzigen und heilt ihn augenblicklich. Er beweist damit auch eindeutig, dass er der Messias ist.

Was bedeutet die Anweisung, die Jesus dem Geheilten gibt?

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Der Geheilte soll, wie im Gesetz Moses vorgeschrieben, die Heilung vom Priester bestätigen lassen und das entsprechende Opfer bringen. Seine Heilung und Sündenvergebung wird damit bestätigt, und er wird wieder offiziell in die Gesellschaft aufgenommen. Dies ist nichts Unerwartetes.

Aber es verwundert, dass der Geheilte niemand etwas sagen, aber die Reinigungsprozedur "ihnen zum Zeugnis" vollziehen soll. Was bedeutet das?

Warum verbietet Jesus von der Heilung zu erzählen?

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Hinweise zur Beantwortung dieser Frage findet man in den Parallelstellen Mrk 1,40-45 /Luk 5,12-16 :

Der Geheilte missachtet das Gebot und erzählt überallMrk 1,45 
Folge: Jesus wird bedrängt, kann sich nicht mehr frei bewegenMrk 1,45 
Luk 5,15 
Jesus muss sich künftig verstecken, um in Ruhe beten zu könnenLuk 5,16 
Warum soll das Reinigungsopfer "ihnen zum Zeugnis" gebracht werden? Für wen gilt dieses Zeugnis?

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Für die Priester, weil sie Jesus gegenüber skeptisch waren: Apg 4,1  / Apg 15,17  / Mat 16,1  / Mat 22,23-33 

Mat 8,5-13  Der Hauptmann von Kapernaum

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16.1.99

Jesus hat keine Vorbehalte gegen bestimmte Gruppen von Menschen

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Nachdem Jesus seine Bergpredigt beendet hat, beweist er seine Lehrautorität durch Zeichenwunder, wie schon im Kommentar zu Mat 7,29  gesagt. Allerdings drücken auch die ersten beiden Wunder, die Matthäus uns nach der Bergpredigt berichtet, den revolutionären Charakter seiner Lehre aus, denn er wendet sich hier Menschen zu, von denen man sich normalerweise fern hielt.

In diesem Abschnitt geht es um einen heidnischen Offizier (Centurio, Befehlshaber über 100 Mann), der entweder direkt Rom oder dem von Rom eingesetzten König Herodes unterstellt war. Er ist gleich aus zwei Gründen eine unbeliebte Person:

Als Vertreter einer unterdrückenden Besatzungsmacht
Als Heide

Die Römer verachteten die Juden. Ebenso verachteten die Juden die Heiden, da sie Unbeschnittene, Götzendiener, Sünder und Feinde Gottes waren. Juden hatten mit Heiden keinen Umgang (Apg 10,28 ). Deshalb berichtet Lukas auch, dass der Hauptmann nicht selbst kam, sondern Älteste der Juden schickte, die sich für ihn einsetzten, denn er musste damit rechnen, dass ein jüdischer Lehrer sich ihm nicht ohne weiteres zuwenden würde. Jesus zögert aber keine Sekunde ihm seine Bitte zu erfüllen.

Mat 8,5-10   Das Vorbild des Hauptmanns

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Der Hauptmann zeigt zwei bemerkenswerte und vorbildliche Tugenden: Demut und Glauben.

Demut

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Er als Offizier des Weltreiches Rom wendet sich mit einer Bitte an einen Wanderprediger eines kleinen unterworfenen Volkes. Und er hält sich nicht für würdig, dass Jesus in sein Haus kommt. Das lag nicht an dem Haus, für das er sich sicherlich nicht zu schämen brauchte (vergl. Luk 7,5 ), sondern er wusste, daß Juden nicht in ein heidnisches Haus gehen durften (Apg 10,28 ). Das allein wäre für einen Heiden aber kein Grund sich für unwürdig zu halten. Er könnte es ja auch als jüdische Überheblichkeit abtun. Aber offensichtlich hält der Hauptmann Jesus für jemand ganz besonders Erhabenen. Dies leitet zur nächsten Tugend des Hauptmanns, seinem Glauben.

Glaube

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Der hervorragende Glaube des Hauptmanns zeigt in zweierlei Art:

Er stellt sich ganz deutlich unter Jesus. Offensichtlich glaubt er dass Jesus eine sehr erhabene Person ist, die einem römischen Truppenkommandant weit überlegen ist.
Er ist überzeugt, dass Jesus eine Fernheilung nur durch Sprechen eines Befehls bewirken kann und vergleicht das mit der Befehlsgewalt, die er selbst über Soldaten hat. Jesus hat nach seinem Glauben also eine große Macht und Fähigkeit, die noch nie ein Mensch hatte. Es ist zu beachten, dass er Jesus nicht bittet, für die Heilung zu beten, sondern geht davon aus, dass Jesus selbst diese göttliche Macht hat die Heilung zu befehlen. Dieser Glaube ist deshalb so erstaunlich, weil der Hauptmann mit ziemlicher Sicherheit keine Erfahrung mit einer Person mit einer solchen Fähigkeit hatte. Und an etwas zu glauben, was man nicht kennt und womit man keine Erfahrungen hat, ist ja besonders schwierig.

Dieser Glaube und die dadurch bewirkte Demut sind an sich schon so bemerkenswert, dass selbst Jesus erstaunt ist (Vers 10). Aber noch erstaunlicher ist, dass ein heidnischer Offizier einen solchern Glauben hat.

Wie kommt ein römischer Offizier dazu sich so zu verhalten?

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Der Text gibt darauf keine Antwort. Wahrscheinlich hatte er von Jesu Wundern und Predigten gehört. Vielleicht war er sogar selbst Zeuge von Heilungen oder Zuhörer bei Predigten gewesen. Wahrscheinlich kannte er den jüdischen Glauben und die Erwartung des Messias. Das lässt die Parallelstelle in Luk 7,1-10  vermuten, wo gesagt wird, dass der Centurio die Juden lieb hat und eine Synagoge erbaut hatte. Das, was er über Jesus wusste, hat ihn wahrscheinlich zu der Überzeugung kommen lassen, dass Jesus der Messias ist.

Mat 8,10-12   Juden und Heiden in Gottes neuem Bund

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Dieses Erlebnis mit dem heidnischen Offizier veranlasst Jesus, den vielen revolutionären Aussagen seiner Bergpredigt eine weitere hinzuzufügen.

Die Juden hielten sich für die einzigen Menschen auf der Welt, die eine Beziehung zu Gott haben und von ihm angenommen werden, und zwar aufgrund ihrer Erwählung und Abstammung von Abraham (Mat 3,8-12 /Luk 3,8-9 ).

Jesus widerspricht dieser Auffassung und macht deutlich, dass die Voraussetzung um von Gott angenommen zu werden nicht die Abstammung von Abraham ist, sondern der demütige Glaube. Mit "viele vom Osten und vom Westen" (Vers 11) meint Jesus gläubig gewordene Heiden aus den verschiedensten Nationen, denen aufgrund ihres Glaubens von Gott das Recht gegeben wird, als geistliche Nachkommen der Erzväter Abraham, Isaak und Jakob zu gelten, obwohl ihnen die biologische Abstammung von den erwählten Erzvätern fehlt. Andererseits wird es biologische Nachkommen der Erzväter geben, die in die Verdammnis gehen, weil ihnen der rettende, echte Glaube fehlt.

Dies macht Jesus mehrmals klar:Luk 13,23-30 
Luk 16,19-23 
Joh 8,33-47 
Auch Johannes der Täufer hatte schon darauf hingewiesen:Mat 3,8-12 
Luk 3,8-9 
Siehe dazu auch:Thematischer Pfadfinder zur Bibel, H 4 Israel, Juden und Heiden

Vergleiche auch folgende Ereignisse:

Parallelstelle: Hauptm. kommt nicht selbst, sondern sendet Älteste d. JudenLuk 7,1-10 
Glaube, Demut einer heidnischen Frau ⇒Jesus heilt ihr KindMat 15,21-28 
Mrk 7,24-30 
Hauptmann Cornelius lässt Petrus holen und wird erster HeidenchristApg 10,1-48 

Mat 8,1-13   Die Weise der Heilungen

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Bemerkenswerter Weise geht hier die Heilung anders vor sich als im vorhergehenden Abschnitt. Den Aussätzigen heilt Jesus indem er ihn berührt. Den Sklaven des Hauptmanns heilt er aus der Ferne, ohne ihn auch nur zu sehen. Jesus passt seine Art zu heilen den jeweiligen Bedürfnissen der betroffenen Menschen an: Dem Aussätzigen hat er mit der Berührung seine Liebe gezeigt, die ihm aufgrund seiner Krankheit seit langem von Menschen entzogen worden war. Dem Hauptmann hat er durch die Fernheilung seinen hervorragenden Glauben bestätigt und ihm dadurch gezeigt, dass Gott ihn erhört und annimmt, obwohl er nicht zum Volk Israel gehört.

Mat 8,14-17   Heilung der Schwiegermutter des Petrus

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4/99

Dieser Abschnitt gibt einen kleinen Einblick in das Leben des Petrus. Offensichtlich war er verheiratet. Später erwähnt Paulus, dass auch die anderen Apostel verheiratet waren, dass ihre Frauen gläubig waren und dass sie auf Reisen dabei waren (1Ko 9,5 ).

Petrus hatte auch ein Haus. Die Tatsache, dass er Jesus nachfolgte bedeutete nicht, dass er alles verlassen und alle Kontakte abgebrochen hatte. Wie oft er allerdings zu Hause war, wissen wir nicht. Petrus bringt Jesus als Gast mit in sein Haus und dadurch wird diesem Haus Segen zuteil.

Wo Jesus auch hinkommt, verbreitet er Heil. Wahrscheinlich ist er nicht in das Haus gekommen, um dort zu heilen und Dämonen auszutreiben. Aber er sieht die Nöte und hilft.

Das Verhalten der Schwiegermutter ist vorbildlich. Dankbar nutzt sie die von Jesus neu geschenkte Gesundheit, um ihm zu dienen.

Jesus zeigt hier wieder seine messianische Macht, wie schon vorher (Mat 4,23-24 ). Dies zeigt sich besonders daran, dass er nur durch eine einfache Berührung oder ein Wort heilt. Warum jedoch versteht Matthäus dies als Erfüllung der Prophezeihung von Jesaja 53,4  ? Jesus ist ja nicht an Stelle der Geheilten krank geworden.

Krankheit ist Vorstufe und Hinweis auf den Tod und hat ihre Ursache letztlich in der Sünde:

An dem Tag, da du vom verbotenen Baum ißt, mußt du sterben1Mo 2,15-17 
Ungehorsam⇒Entsetzen, Krankheit, Mißernten, Feinde, Flucht ohne Grund,...3Mo 26,14-45 
Wenn ihr euch abwendet, bringt d. HERR Plagen, Krankheit wegen Götzen5Mo 29,17-27 
Brief v. Elia an Kg. Joram: "weil gottlos⇒Plage, Krankheit", Krieg2Ch 21,11-20 
Krankheit & Tod als Strafe für unangemessenes Verhalten beim Abendmahl1Ko 11,26-32 

Die Heilung von Krankheit ist ein Zeichen der Vergebung der Sünde, die nur durch das stellvertretende Leiden und Sterben Jesu möglich ist. Deshalb sieht Matthäus hier die Erfüllung von Jes 53,4-6 , wo es um die Krankheit und um das stellvertretende Tragen der Sünde geht.

Mat 8,18-22   Was Nachfolge bedeutet

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Jesus ist nicht daran interessiert, dass ihm die Massen zujubeln. Er hätte die sich ansammelnde Menge ansprechen und für sich begeistern können. Aber er weiß, dass die meisten nur oberflächliches Interesse an ihm haben, weil sie von den Heilungen gehört haben. Er braucht aber keine Jünger, denen ihre Gesundheit das Wichtigste ist, sondern solche, die bereit sind überall hin mitzugehen und auch Entbehrungen auf sich zu nehmen.

Er wechselt den Ort mit dem Boot, so dass die meisten ihm nicht ohne weiteres folgen können. Nur die, die wirklich ernsthaft an ihm interessiert sind, werden ihm folgen und nehmen eventuell auch den mühsamen, längeren Landweg von mehreren Kilometern auf sich, um wieder zu ihm zu gelangen. Jesus ist sogar in heidnisches Land gegangen, was auch die Verse 28 und 30 deutlich machen: Juden betrieben keine Schweinemast, da Schweine nach dem Gesetz Moses unreine Tiere sind.

Einer der wenigen Menschen, die sich nicht abschütteln lassen wollen, ist die erste Person, mit der Jesus in diesem Abschnitt ins Gespräch kommt. Er will Jesus ohne Vorbehalte nachfolgen. Eigentlich würden wir erwarten dass Jesus sich darüber freut und ihn zu dieser Entscheidung beglückwünscht. Jesus weist ihn jedoch darauf hin, dass er selbst kein Zuhause hat, weil sein Dienst dies erfordert, und sagt damit auch, dass es jedem, der ihm nachfolgen will, genauso gehen wird. Warum diese Reaktion Jesu? Vielleicht wusste Jesus aufgrund seiner Allwissenheit, dass dieser Schriftgelehrte sich überschätzte und schnell wieder aufgeben würde. (Vergl. Mat 13,6-7  / Mat 13,20-22 )

Ganz anders ist die Situation bei der zweiten Person, mit der Jesus hier spricht. Dieser Mensch wird bereits mit den Jüngern in Verbindung gebracht. Vielleicht ist er schon einige Zeit mit Jesus gegangen. Aber er hat noch Vorbehalte. Es gibt etwas, das ihm wichtiger ist, als Jesus ganz nachzufolgen: Seine Familie. Jesus gibt ihm eine schwer verständliche Antwort. Was bedeutet sie?

Ein ordentliches Begräbnis gehört zu der Pflicht der Kinder den Eltern gegenüber und ist damit Teil der Erfüllung des göttlichen Gebotes (2Mo 20,12 ). Jesus will dieses Gebot sicher nicht aufheben (Mat 5,17  / Mat 15,5-9  / Mrk 7,10-13  / 1Ti 5,4-8 ).

Es gibt zwei Möglichkeiten, wie diese Stelle zu verstehen ist:

1.Jesus ist zwar nicht grundsätzlich dagegen, wenn ein Jünger seine Pflichten gegenüber seiner Familie erfüllt. Aber wenn sie den Aufgaben, die ihm von Gott gegeben sind, entgegenstehen, dann haben sie geringere Priorität. Dies wird besonders aus der Parallelstelle in Luk 9,59-60  begründet, wo dieser Jünger vorher von Jesus zur Nachfolge aufgefordert wird. Auch im Alten Bund hatte die besondere Weihung des Hohepriesters und dessen, der ein Nasiräer-Gelübte getan hatte, Priorität vor der Pflicht gegenüber gestorbenen Familienangehörigen (3Mo 21,10-11  / 4Mo 6,1-8 ). Möglicherweise antwortet Jesus aber auch deshalb besonders hart, weil er diesen Jünger kannte und wusste, dass dieser Jünger in der Gefahr stand, Jesus gar nicht mehr nachzufolgen, wenn er erst einmal wieder in die Familie zurückgegangen wäre. Deshalb fordert Jesus eine radikale Entscheidung.
2.Wahrscheinlich war der Vater noch nicht gestorben, denn es war üblich, Tote noch an ihrem Todestag zu begraben: Mrk 15,42-46  / Apg 5,6-10 . Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Sohn an dem Todestag des Vaters noch bei Jesus gewesen wäre. Außerdem wäre es keine nenneswerte Verzögerung der Nachfolge gewesen, wenn es wirklich nur um das Begräbnis und vielleicht die anschließende Trauerzeit gegangen wäre. All dies spricht dafür, dass der Jünger noch längere Zeit, bis zum Tod des Vaters bei seiner Familie bleiben wollte, bevor er verbindlich mit Jesus gehen wollte. Dem Jünger war seine Familie also wichtiger als Jesus. Dies jedoch ist die falsche Einstellung (Mat 10,37 ). Es wird auch vermutet, dass der Jünger auf das Erbe nicht verzichten wollte, was ihm vielleicht nicht zuteil würde, wenn er die Familie verließe. Das jedoch wäre eine noch falschere Einstellung (Mat 6,19-34  / Luk 12,13-21 )

Jesus spricht in Vers 22 von zwei verschiedenen Arten Toter, den körperlich Toten und den geistlich Toten, die körperlich jedoch lebendig sind. Geistlich tot ist jeder, der ohne Gott lebt, von der Sünde beherrscht ist und die Vergebung nicht hat. (Vergl. Luk 15,11-24  / Eph 2,1-5  / Kol 2,13  1Ti 5,6 )

Eine interessante Parallelstelle ist 1Kg 19,19-21 , die Berufung Elisas zum Schüler Elias.

Mat 8,23-27   Die Stillung des Sturms

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In diesem Ereignis lehrt Jesus seine Jünger zwei Dinge:

1.Wer glaubt muss keine Angst haben
2.Seine Macht als Messias

Wer glaubt muss keine Angst haben

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In Psalm 107,23-32  wird eine sehr ähnliche Situation erwähnt, wobei Kaufleute auf dem Meer durch einen Sturm in Seenot gerieten, zum HERRN schrien und Er den Sturm in eine Stille verwandelte. Der Abschnitt endet mit der Aufforderung, den HERRN zu preisen für seine Gnade und seine Wunder. Beachtlich ist dabei, dass Gott den Sturm selbst herbeigerufen hat!

Sowohl in Mat 8,23-27  als auch in Psm 107  ist der Sturm also Erziehungsmaßnahme Gottes zur Herausforderung des Glaubens. Ebenfalls um eine Erziehungsmaßnahme geht es in Jona 1,1-12 , wenn auch mit etwas anderer Zielrichtung.

Jesus tadelt den Kleinglauben und die Angst der Jünger. Warum ist die Angst unberechtigt? Was hätten sie glauben müssen?

Sie hätten nach ihrem Zusammenleben mit Jesus wissen müssen, dass der Auftrag Jesu noch nicht erledigt war. Deshalb konnte es nicht geschehen, dass Jesus mit ihnen ertrinken würde.

Wie jedoch sieht es für uns heute aus? Wir haben diese Garantie nicht. Wir haben auch sonst keine Verheißungen, dass uns keine Unglücke, und Naturkatastrophen heimsuchen. Missionare und andere Diener Gottes kommen genauso durch Unfall, Verbrechen und Krankheit zu Schaden und sogar ums Leben wie alle anderen Menschen auch. Es ist uns sogar in der Bibel gesagt, dass die, die Jesus entschieden nachfolgen, mit besonderen Gefahren durch dem Glauben feindlich gesinnte Menschen zu rechnen haben (Mat 5,10-12  / Mat 10,16-22  / Mat 10,34-36  / Mat 24,9-12 ). Schon die Apostelgeschichte berichtet davon, dass es so geschehen ist (Apg 7,54-60  / Apg 8,1-3  / Apg 12,1-3 ), und auch in der weiteren Kirchengeschichte gibt es viele Berichte von Märtyern, die um ihres Glaubens willen verfolgt, enteignet und getötet wurden.

Was sagt der Text also für uns heute? Woran sollen wir in schwierigen Situationen glauben, so dass wir keine Angst zu haben brauchen? Wer an Jesus glaubt, hat Vergebung der Sünden und deshalb von Gottes Gericht nichts zu befürchten (Joh 3,16-18  / Joh 5,24  / Röm 8,1 ). Er hat ewiges Leben in Herrlichkeit bei Gott (1Th 4,13-18  / 1Pt 1,5-7  / Off 21,1-4 ). Deshalb braucht ein Christ keine Angst vor dem Tod zu haben (Mat 10,22  / Mat 24,10-13  / Mat 10,28  / 1Pt 1,5-7 ). Außerdem haben wir die Verheißung, dass Gott uns in Verfolgungen beistehen wird (Mat 10,19-22 ).

Die Macht des Messias

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Das Wunder, das Jesus hier tut, nämlich einen Sturm von einem Moment zum anderen in eine große Stille zu verwandeln, ist offenbar so beeindruckend, dass selbst seine Jünger, die schon viele seiner Wunder gesehen hatten, so erstaunt sind, dass sie sagen: "Was ist das für ein Mann? Selbst Wind und Meer sind ihm gehorsam." Dass ihm Krankheiten und Dämonen gehorsam ist, das ist dagegen scheinbar nichts Besonderes. Möglicherweise gab es damals auch Wunderheiler, die mit magischen Kräften manche Krankheit geheilt haben. Jedoch einen Sturm zu stillen, das war einzigartig.

Die Verwunderung der Jünger drückt aus, dass ihnen entweder noch nicht klar war, dass Jesus der Messias ist, oder dass sie ihn vielleicht schon für den Messias hielten, aber noch nicht wussten, welche Macht der Messias wirklich hat, und dass er Gott selbst ist.

Stürme kommen in der Bibel, außer in den oben genannten Stellen, im Wesentlichen noch mit folgenden Bedeutungen vor:

Als Zeichen der Macht und Souveränität Gottes, ehrfurchteinflößend
Als Mittel der Strafe

Besonders interessant ist die Stelle Jes 47,1-11  wo Sturm als eine Gerichtsmaßnahme gegen Babylon angekündigt wird, gegen die die Zauberer machtlos sind.

Ein Sturm, als besonderes Zeichen der Macht Gottes, kann von niemand anders als Gott selbst beendet werden. Auch heutzutage können wir mit der modernen Medizin viele Krankheiten fast problemlos heilen, die früher sicher zum Tod führten. Gegen zerstörerische Stürme jedoch haben wir auch heute immer noch keine Mittel in der Hand, außer, dass sie einigermaßen vorhergesagt werden können.

Jesus tut hier also ein Wunder, das völlig einzigartig ist, und ihn als den Herrn der Welt, ja den Schöpfer selbst ausweist (Kol 1,16 ). Denn er braucht nicht um die Stillung des Sturms zu Gott zu beten, sondern er befiehlt dem Sturm!

Mat 8,28-34   Heilung zweier Besessener

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Jesus landet mit seinen Jüngern im heidnischen Gebiet östlich des Sees Gennesaret. Auf die Spitze getrieben wird die Situation durch die vielen, für Juden absolut widerlichen Aspekte:

Dämonische, d.h. teuflische Besessenheit. Eine größere Entfernung eines Menschen von Gott ist nicht denkbar.
Die Besessenen hielten sich in Grabhöhlen auf. Berührung mit Toten und Gräbern machte kultisch unrein und machte die Teilnahme am Gottesdienst für eine Zeit unmöglich. Eine besondere Reinigungsprozedur war nach der Berührung von Toten nötig. Priester durften außer ganz nahen Verwandten gar keine Toten berühren (4Mo 19,11-22  / Hes 44,21-27  / Jes 65,2-5  / Mat 23,27 ).
Schweine sind für Juden unreine Tiere (3Mo 11,4-8  / 5Mo 14,7-8  / Jes 65,2-5 ). Entsprechend werden Schweine in der Bibel auch immer in negativem Zusammenhang benutzt, um etwas als abscheulich darzustellen.

Normalerweise würde wahrscheinlich kein Jude freiwillig an einen solchen Ort gehen. Ob Jesus und seine Jünger hier absichtlich gelandet sind, oder ob sie durch den Sturm die Orientierung verloren haben, ist nicht sicher. Es kann jedenfalls auch Absicht sein. Jesus hat auch manches andere Mal heidnisches Gebiet betreten, obwohl es zunächst nicht sein Hauptziel war zu den Heiden zu gehen (Mat 15,21-28 ). Vielleicht wollte er aber auch seinen Jüngern durch dieses Erlebnis eine Lektion erteilen.

Dieser Abschnitt teilt Informationen über drei Personen oder Gruppen mit:

Jesus
Die Dämonen (böse Geister)
Die Bewohner des Gebietes

Diese sollen jetzt untersucht werden. Im Anschluss wird noch auf die Unterschiede zu den Parallelberichten in Mrk 5,1-17  und Luk 8,26-37  eingegangen.

Jesus

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Die messianische Macht Jesu

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Der vorhergehende Abschnitt endet mit der Frage: "Was ist das für ein Mann?" Diese Frage wird hier aus recht unerwarteter Quelle beantwortet. Die Dämonen wissen viel über Jesus und sprechen das auch aus:

Jesus ist der Sohn Gottes.
Er wird die Dämonen richten (sie nennen es "quälen", da die Bestrafung für sie nicht angenehm sein wird).
Die Zeit des Gerichts ist jedoch noch nicht gekommen.

Laut Vers 28 waren die Besessenen durch die Dämonen so gefährlich, dass niemand die Straße gehen konnte. Wahrscheinlich haben sie jeden verprügelt der dort entlang kam. Sie wagten jedoch nicht Jesus und seine Jünger anzugreifen. Und das liegt sicher nicht daran, dass Jesus und seine Jünger in der Überzahl waren. Die Dämonen waren anscheinend Jesus gegenüber völlig machtos und mussten tun, was er befahl, denn sie mussten ihn bitten, in die Schweine fahren zu dürfen.

Die Barmherzigkeit Jesu

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Jesus erfüllt die Bitte der Dämonen, obwohl sie böse Geister waren, die nur Unheil anrichteten. Vielleicht wollte er ihnen damit eine letzte Chance zu Umkehr von ihrer bösen Gesinnung geben. Allerdings scheint dies keinen Erfolg gehabt zu haben, denn die Dämonen machen die Schweine so rasend, dass sie alle ertrinken.

Jesus hat sicher gewusst was passieren würde. Deshalb kommt die Frage auf, warum Jesus mit den Dämonen barmherziger war als mit den Schweinehirten, die ja durch die Austreibung der Dämonen in die Schweine ihren Lebensunterhalt verloren?

Möglicherweise war dies die beste Gelegenheit, die Bewohner der Gegend auf sich aufmerksam zu machen und deutlich werden zu lassen, dass der Messias Gottes unter ihnen ist, der das Böse besiegen wird. Da es eine heidnische Gegend war, in der man vom Gott Israels nicht viel wusste, war vielleicht ein so aufsehenerregendes Ereignis nötig, um ihr Interesse zu wecken und zu bewirken, dass sie nach Gott fragen.

Umgang mit Ablehnung

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Jesus drängt sich den Menschen nicht auf. Als sie sich nur für den Verlust der Schweine interessieren, anstatt nach Jesu göttlicher Vollmacht zu fragen und ihn bitten zu verschwinden, widersetzt er sich nicht, sondern verlässt tatsächlich den Ort wieder (Mat 9,1 ).

Die Dämonen

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Die bösen Geister kennen Jesus und wissen, dass er sie richten wird. Sie wissen, dass sie dagegen völlig machtlos sind und haben Angst davor. Sie erfahren seine Barmherzigkeit und kehren trotzdem von ihrer bösen Gesinnung nicht um. Dies allein ist schon äußerst dumm. Aber sie sind noch dümmer: Anscheinend brauchen Dämonen ein Wirtslebewesen um existieren oder sich wohl fühlen zu können, oder auch einfach nur um ihre Bosheit ausleben zu können. Deshalb bitten sie Jesus in die Schweide fahren zu dürfen, wenn sie schon die Menschen verlassen müssen. Sie sind allerdings so dumm, dass sie mit den Schweinen nicht richtig umgehen und sie umbringen. Damit haben sie sich ihre einzige Lebensgrundlage, die ihnen noch von Jesus gelassen wurde, selbst zerstört. Ihre Bosheit und Gottlosigkeit schädigte und zerstörte nicht nur andere, sondern zuletzt auch sie selbst.

Dies trifft nicht nur auf die böse Gesinnung von Dämonen, sondern auch von Menschen zu. Es ist die Gesinnung, die die Bibel Sünde nennt. Auch die Sünde, obwohl sie oft angenehm und vielversprechend erscheint, zerstört den Menschen am Ende selbst:

Die Toren litten wegen ihres gottlosen Weges und ihrer SündenPsm 107,17-18 
Gerechtigkeit ebnet Weg, aber Gottlosigkeit bringt Gottlosen zu FallSpr 11,5-6 
Wenn ein Böser sündigt, verstrickt er sich selbstSpr 29,6 
Die Gottlosen haben keinen FriedenJes 48,22 
Jes 57,21 
Es bringt Probleme, Jammer und Leid, den HERRN zu verlassenJer 2,14-19 
Ihre bösen Taten lassen nicht zu, dass sie umkehren zu ihrem GottHos 5,4 
Wer Sünde tut, der ist ihr Knecht; Chr. Wort macht freiJoh 8,31-36 
Alter Mensch richtet sich durch Begierden selbst zugrundeEph 4,22 
Eigensucht und Begierde streiten gegen die Seele1Pt 2,11 

Die Bewohner des Gebietes

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Die Bewohner erleben, dass die beiden bösartigen Besessenen, wegen denen sich keiner in diese Gegend wagte, befreit wurden. Sie haben gesehen, dass Jesus göttliche Macht hat. Eigentlich hätten sie ihn begeistert ausfragen müssen, um zu erfahren woher diese Macht kommt. Sie hätten ihre anderen Besessenen und Kranken zu ihm bringen können, damit sie geheilt werden. Aber das tun sie nicht. Sie haben ihre Schweine verloren. Das scheint ihnen wichtiger zu sein. Dieser Preis für die Heilung ist ihnen zu teuer. Deswegen wollen sie Jesus lieber loswerden.

Materialismus und falsche Prioritäten sind oft ein Hindernis für den Glauben (Mat 6,19-34  / Mat 13,22  / Mat 19,16-26 ). Aber es ist ein schlechter Tausch wegen einiger "Schweine" auf die Rettung von der Verdammnis und ein Leben in einer guten Beziehung zu Gott zu verzichten.

Die Unterschiede zu Mrk 5,1-17  und Luk 8,26-37 

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Die Berichte in Mrk 5,1-17  und Luk 8,26-37  sind doppelt so ausführlich und stimmen untereinander sehr genau überein. Zu Matthäus gibt es zwei Unterschiede, die zunächst widersprüchlich scheinen:

Der Ort: Hier Gebiet der Gadarener; Mrk, Luk: Gebiet der Gerasener

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Dieser Ortsname ist sehr uneinheitlich überliefert. Die verschiedenen Varianten sind: Gadarener, Gergesener, Gerasener, Gazarener, Garadener. In Mrk und Luk ist die Überlieferung ebenso unklar. Die ersten drei Varianten kommen auch in den Handschriften von Mrk und Luk vor. Dass an den verschiedenen Stellen für die Übersetzungen unterschiedliche Varianten ausgewählt wurden, liegt daran, dass man aufgrund textkritischer Untersuchungen die jeweils angegebene mit einiger Wahrscheinlichkeit für die ürsprüngliche hält. Dies ist jedoch gerade an diesen Stellen keineswegs sicher.

Gadara und Gerasa (Gergesa) waren zwei von mehreren Städten in der Gegend östlich des Sees Gennesaret. Die Gegend wurde mal nach der einen, mal nach der anderen Stadt benannt. Gadara lag im Südosten des Sees, ca. 14 km von Tiberias entfernt. Möglicherweise war zeitweise die eine oder andere der Städte bekannter oder die Schreibweise hat sich mit der Zeit geändert, so dass die Abschreiber Anpassungen vorgenommen haben, damit die Leser noch wussten, was gemeint ist.

Jedenfalls kann davon ausgegangen werden, dass in Mat, Mrk und Luk die gleiche Gegend gemeint ist.

Hier zwei Besessene, bei Mrk und Luk nur einer

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Bei Unterschieden in ähnlichen Berichten muss man zunächst immer fragen, ob es sich dabei um das gleiche Ereignis handelt. Hier sind jedoch außer der Anzahl der Besessenen alle anderen Details in Mat und Mrk/Luk gleich, so dass es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um dasselbe Ereignis handelt. Möglicherweise hat nur der eine Besessene gesprochen. Das Gesprochene ist jedoch hier das Wichtigste. Deshalb kann es sein, dass Mrk und Luk nur den einen Besessenen erwähnen, der gesprochen hat. Eine andere Vermutung der Kommentatoren geht dahin, dass die zweite Person möglicherweise eine Frau war und deshalb, wie damals oft üblich, nicht erwähnt wurde.

Es ist durchaus üblich, dass in biblischen Erzählungen nicht alle Anwesenden genannt werden. Manchmal wird das nebenbei deutlich:

Joh 20,1-2 : Zunächst wird nur Maria erwähnt. Sie spricht jedoch dann von "wir", wodurch deutlich wird, dass sie nicht allein war.
Joh 19,25-26 : Zunächst werden hier scheinbar alle anwesenden Personen aufgezählt. Dann jedoch wird plötzlich von einer weiteren (dem "Jünger, den er lieb hatte") gesprochen.

Mat 9,1-8   Heilung eines Gelähmten

» Matthäus » Mat 8 - 9,34  Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet

9/99

Wo fand dieses Ereignis statt?

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Dieses Ereignis findet in "seiner Stadt" statt. Was bedeutet das? In Mat 4,13  wird berichtet, dass Jesus in Kapernaum wohnte. Auch in der Parallelstelle, Mrk 2,1 , wird dies deutlich.

Warum heilt Jesus den Gelähmten nicht sofort?

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Ungewöhnlich an dieser Heilungsgeschichte ist, dass Jesus den Gelähmten nicht sofort heilt, wie in den meisten anderen Geschichten, sondern, dass er dem Kranken versichert, dass seine Sünden vergeben sind.

Krankheit kann seine Ursache in Sünde haben (5Mo 28,47-48  / 1Ko 11,29-30  / 2Ch 26,16-21 ), muss aber nicht (2Kg 20,1-6  / Hiob 2,1-10  / Joh 9,1-3 ).

Jesus kennt jeden Menschen genau. Er wusste, dass die Krankheit dieses Menschen seine Ursache in Sünde hatte, oder zumindest der Kranke davon überzeugt war und sein schlechtes Gewissen ihn möglicherweise sehr quälte. Jesus weiß, was das eigentliche Problem jedes Menschen ist und kann deshalb grundlegene Heilung schenken, nicht nur oberflächliche. In Kenntnis des Willens Gottes für diesen Menschen und wohl auch unter der Voraussetzung seines bevorstehenden stellvertretenden Kreuzestodes, ohne den Vergebung nicht möglich ist, spricht er diesem Menschen die Vergebung seiner Sünden zu.

Dies löst Kritik bei den Schriftgelehrten aus, denn das Recht Sünden zu vergeben hat allein Gott. Deshalb beweist Jesus, dass er die Sündenvergebung im Namen Gottes und mit göttlicher Autorität zugesprochen hat, indem er auch die Krankheit beseitigt. Dies hätte Gott nicht zugelassen, wenn er die Sünde nicht vergeben hätte. Wenn der Zuspruch der Vergebung Lüge gewesen wäre, dann wäre die Sünde noch da geblieben und damit auch deren Folge, die Krankheit.

Warum bekommt der Gelähmte Sündenvergebung und Heilung?

» Matthäus » Mat 8 - 9,34  Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet » Mat 9,1-8  Heilung eines Gelähmten

Normalerweise setzt Sündenvergebung Buße (Umkehr) voraus (Psm 32,1-5  / Mat 18,3  / Apg 3,19-20 ). Explizit genannt wird aber hier nur der Glaube: "Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er ...".

Es kann jedoch, wie oben schon gezeigt, angenommen werden, dass dem Gelähmten seine Sünde und deren Zusammenhang mit der Krankheit bekannt war. Deshalb ist auch wahrscheinlich, dass er Buße getan hatte, sonst hätte er nicht mit der Heilung rechnen können, und ein Besuch bei Jesus wäre zwecklos gewesen.

Der Glaube wird jedoch, ebenso wie die Buße immer wieder als Voraussetzung für Vergebung genannt (Mrk 16,16  / Apg 16,30-31  / Heb 11,6 ).

Was war nun der Inhalt des Glaubens des Gelähmten und seiner Träger? Offensichtlich, dass Jesus die Macht hat, seine Sünden zu vergeben und auch die Krankheit zu heilen. Eine solche Macht konnte eigentlich nur der Messias haben. In Jes 35,5-6  wird gesagt, dass solche Wunder geschehen werden, wenn der HERR kommen wird. Auch Johannes dem Täufer nennt Jesus diese Dinge als Zeichen, dass er der Messias ist (Mat 11,2-5 ). Es ist also sehr wahrscheinlich, dass der Gelähmte und seine Träger an Jesus als den Messias glaubten.

Mat 9,9-13   Die Berufung des Matthäus

» Matthäus » Mat 8 - 9,34  Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet

10/99

Wer waren die Zöllner

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Zöllner waren damals in der Gesellschaft verhasst, denn sie kooperierten mit der Besatzungsmacht und beuteten das eigene Volk aus, um sich selbst zu bereichern. Sie kassierten oft deutlich mehr als sie mussten (Luk 19,8 ). Mit Zöllnern hatte man keinen Umgang. Sie waren verachtet und verhasst.

Wie kommt es, dass ein Zöllner zum Jünger Jesu wird?

» Matthäus » Mat 8 - 9,34  Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet » Mat 9,9-13  Die Berufung des Matthäus

Wie kann es sein, dass Jesus eine solche Person als Jünger beruft und wie kommt es, dass er sofort mitgeht?

Über diese Fragen kann man nur spekulieren. Es ist eigentlich nicht anders denkbar, als dass dieser Berufung einiges vorausgegangen ist. Vermutlich kannte Matthäus Jesus schon länger, hatte oft seine Predigten gehört und sehnte sich danach sein elendes Leben aufzugeben und mit Jesus zu gehen. Er war bereit umzukehren, nur hat er vielleicht nicht erwartet, dass Jesus ihn annehmen würde. Vielleicht ging es ihm sehr ähnlich wie Zachäus (Luk 19,1-10 ).

Die richtigen Prioritäten

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Aber es geht hier offenbar nicht um Matthäus und wie er dazu kam, dass er Jesus nachfolgte, sondern darum, dass Jesus solche Leute annimmt und warum.

Jesus liebt alle Menschen, auch die besonders krassen Sünder (vgl. Luk 15,1-7 ). Er nimmt jeden an, der bereit ist, seine Schuld anzuerkennen und umzukehren (vgl. Luk 18,9-14 ). Er vergleicht die Sünde mit einer Krankheit, von der er heilen will. Dazu ist er bereit gegen Normen der Gesellschaft zu verstoßen und sich in Gemeinschaft verhasster und gemiedener Leute zu begeben (vgl. auch Mrk 1,40-41 : Berührung eines Aussätzigen). So hat er die Möglichkeit, auf sie Einfluss zu nehmen, sie zur Umkehr zu bewegen und sie so zu retten.

Die Pharisäer haben dafür kein Verständnis. Sie halten das Einhalten von rituellen Glaubensvorschriften für das höchste Ziel. Gott hat jedoch andere Prioritäten, was Jesus ihnen mit dem Zitat aus Hosea 6,6 , klar macht (Jesus verwendet das Zitat nochmal in Mat 12,1-7 ). Gott hatte sowohl rituelle Handlungen, wie Opfer, als auch Barmherzigkeit geboten. Er meint also nicht, dass er Opfer ablehnt. Was er jedoch durch Hosea sagen lässt, ist, dass Seine Aufforderungen zur Barmherzigkeit wichtiger sind, als die rituellen Gebote. Ein Mensch, der die rituellen Gebote einhält, aber keine Barmherzigkeit übt, ist Gott nicht wohlgefällig. Das Gebot der Barmherzigkeit ist wichtiger. Das macht Jesus immer wieder deutlich, besonders am Beispiel der Sabbatheiligung (Mat 22,34-40  / Mrk 2,23-28  / Mrk 3,1-6  / Luk 6,1-11  / Luk 13,10-17  / Luk 14,1-6  / Mat 12,1-13 ). Die Pharisäer hatten in dieser Beziehung völlig falsche Prioritäten (vgl. Mat 15,1-9  / Mrk 7,1-13 ).

Der Nachsatz Jesu "denn ich bin nicht gekommen Gerechte zu rufen, sondern Sünder" bedeutet nicht, dass Jesus wirklich Gerechte als seine Jünger ablehnen würde, sondern dass er solche nicht gebrauchen kann, die sich selbst für gerecht halten (Luk 18,9-14 ). Dagegen nimmt er die an, die ihre Sünde bekennen und zur Umkehr bereit sind. Wirklich gerechte, d.h. vor Gott fehlerfreie Menschen gibt es ja nicht (1Mo 18,21  / Psm 19,13  / Psm 143,2  / Prd 7,20  / Röm 3,10-12 ).

Matthäus - Levi?

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In den Parallelstellen Mrk 2,13-17  und Luk 5,27-32  wird der Zöllner nicht Matthäus, sondern Levi genannt. Wie kommt es zu diesem Unterschied?

Es gibt insgesamt 4 Listen der Apostel. Dabei gibt es folgende Unterschiede (Reihenfolge angeglichen):

Mat 10,1-4 : Matthäus der Zöllner, Thaddäus, Simon Kanaanäus, Judas Iskariot
Mrk 3,16-19 : Matthäus, Thaddäus, Simon Kanaanäus, Judas Iskariot
Luk 6,12-16 : Matthäus, Judas Sohn d.Jakobus, Simon der Zelot, Judas Iskariot
Apg 1,13 : Matthäus, Judas Sohn d.Jakobus, Simon der Zelot

In Mat 10,1-4  wird besonders hinzugefügt, dass es sich bei Matthäus um den vorher genannten Zöllner handelt. Der andere Simon wird einmal durch einen zweiten Namen und einmal durch einen Namenszusatz von Petrus unterschieden. Judas Iskariot fehlt in Apg 1,13 , weil dort die Apostel nach der Auferstehung Jesu genannt sind, als Judas Iskariot schon nicht mehr am Leben war. Judas, der Sohn des Jakobus, hatte offenbar einen zweiten Namen Thaddäus, den Mat und Mrk bevorzugt verwenden, um ihn von Judas Iskariot zu unterscheiden, während Lukas zur Unterscheidung seinen Vater noch nennt. Die Tatsache, dass Judas Iskariot immer mit seinem zweiten Namen erwähnt wird, weil offensichtlich eine Unterscheidung notwendig war, macht plausibel, dass Judas, der Sohn des Jakobus und Thaddäus die gleiche Person sind.

Nirgens wird jedoch ein Levi in der Liste der Jünger genannt. Auch der Name des Vaters, Alphäus, der in Mrk 2,14  angegeben wird, kommt an keiner Stelle zusammen mit Matthäus vor, nur als Vater des zweiten Jakobus in der Gruppe der Apostel, was aber Zufall sein dürfte. Es ist also keine eindeutige Erklärung für den Unterschied beim Namen des Zöllners zu finden. Denkbar wären aber zwei mögliche Gründe:

Es gab ja nicht nur die 12 Apostel, die Jesus als Jünger nachfolgten, sondern weit mehr; z.B. in Luk 10,1  werden 70 genannt, in Apg 1,15  ist von etwa 120 die Rede. Es ist also ohne weiteres denkbar, dass Jesus zwei Zöllner in die Nachfolge berief, von denen einer zum engeren Kreis der Apostel gehörte. Damit könnten wir in Mrk 2,13-17  und Luk 5,27-32  den Bericht eines anderen Ereignisses haben als in Mat 9,9-13 . Dass Jesus in beiden Fällen im Zusammenhang mit der Bekehrung der Zöllner bei ihnen zu Gast war und die Pharisäer sich darüber beschwerten, ist durchaus wahrscheinlich.
Es kann jedoch auch sein, dass Matthäus zwei Namen hatte und Mrk und Luk den anderen Namen verwenden. Das wirft natürlich die Frage auf, warum sie dann beide in der Liste der Apostel den Namen Matthäus verwenden. Auf diese Frage kann man in der Literatur verschiedene Antwortversuche finden, die aber auch wieder Spekulation sind und weitere Fragen aufwerfen.

Mat 9,14-17   Die Frage nach dem Fasten

» Matthäus » Mat 8 - 9,34  Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet

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Was bedeutet das Fasten?

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Gefastet wurde...

aus TrauerPsm 69,10-12 
2Sa 1,12 
zum Ausdruck der BußeNeh 9,1-2 
1Sa 6,3-6 
zur Bekräftigung eines wichtigen GebetsEsr 8,21-23 
Apg 14,23 
zur Vorbereitung auf eine wichtige AufgabeApg 13,2-3 
Mat 4,2 
Es gab regelmäßige Fasttage, teilweise vorgeschriebenSach 8,19 
3Mo 23,27-32 
Fasten war Zeichen hingegebenen GottesdienstesLuk 2,37 
Apg 13,2 

Jesu Begründung für das Nichtfasten seiner Jünger

» Matthäus » Mat 8 - 9,34  Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet » Mat 9,14-17  Die Frage nach dem Fasten

Die Frage der Jünger Johannes' des Täufers beantwortet Jesus mit drei Bildern:

1.Auf einer Hochzeit wird nicht gefastet
2.Man flickt ein altes Kleidungsstück nicht mit neuem Tuch
3.Man füllt neuen Wein nicht in alte Schläuche

Dabei unterscheidet sich das erste Bild von den anderen beiden dadurch, dass es zusätzlich zur inhaltlichen Begründung auch noch eine zeitliche gibt.

Auf einer Hochzeit wird nicht gefastet

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Jesus vergleicht seine Gegenwart auf der Erde mit einer Hochzeit, bei der er der Bräutigam ist. Auf einer Hochzeit wird natürlich nicht gefastet, was ja meist Ausdruck von Trauer ist, sondern im Gegenteil: Bei einer Hochzeit gibt es üppiges Festessen und man freut sich.

So ist Jesu Gegenwart Anlass zur Freude: Der Messias ist da! Endlich wendet Gott sich seinem Volk wieder zu und schenkt einen neuen Anfang durch Vergebung. Auch Johannes der Täufer selbst hatte Jesus schon mit einem Bräutigam verglichen (Joh 3,29 ). Im alten Testament vergleicht sich Gott mit dem Bräutigam oder Ehemann des Volkes Israel (Jes 62,4-5 /Jer 3,1+20 ). Auch sonst im Neuen Testament taucht das Bild von Jesus als dem Bräutigam wiederholt auf:

Mit Himmelreich ist es wie König, der für seinen Sohn Hochzeit machteMat 22,2 
Himmelreich=10 Brautjungfrauen; die unvorbereiteten werden abgewiesenMat 25,1-13 
Die Ehe ist ein Bild für die Beziehung zwischen Chr. und der GemeindeEph 5,21-32 
Hochzeit des Lammes ist gekommen, seine Frau hat sich bereitgemachtOff 19,8-9 
Heilige Stadt, neues Jerusalem vom Himmel, wie geschmückte BrautOff 21,2 
Engel zeigte mir die Braut des Lammes, das heilige JerusalemOff 21,9-10 

Was bedeutet aber die zweite Hälfte von Vers 15: "Es wird aber die Zeit kommen, dass der Bräutigam ihnen genommen ist. Dann werden sie fasten."?

Hier deutet Jesus zum ersten Mal seinen Tod und vielleicht auch seine Himmelfahrt an. Wenn er nicht mehr körperlich anwesend ist, wird es auch für Christen Anlässe zum Fasten geben. Es ist jedoch von den Jüngern nicht berichtet, dass sie direkt nach der Kreuzigung gefastet haben, wohl aber später von der Gemeinde und den Aposteln nach der Himmelfahrt. (Apg 13,2-3 /Apg 14,23 /2Ko 6,5 /2Ko 11,26-27 ).

Ein Fasten zu bestimmten Zeiten oder Anlässen wird jedoch von Jesus weder hier noch an anderer Stelle, und auch nicht von den Aposteln angeordnet. Jesus ermahnt aber, dass das Fasten ehrlich sein soll und nicht zur Demonstration der eigenen Frömmigkeit missbraucht werden darf (Mat 6,16-18 ).

Man flickt kein Kleid und füllt nicht neuen Wein in alte Schläuche

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In diesen beiden Vergleichen bilden "alt" und "neu" Gegensätze:

1.Das Alte ist schadhaft und wird durch einen Teil Neues geflickt. Folge: Das Flickwerk hält der Alltagsbeanspruchung nicht stand und der Schaden ist damit größer als vorher.
2.Neuer Inhalt wird in alte Hüllen gefüllt, die dafür zu schwach sind. Folge: Beide, Behälter und Inhalt, gehen verloren.

Johannes der Täufer hat etwas Neues angekündigt, nämlich das Reich Gottes und den Messias (Mat 3,2+11 ). Damit wird die Beziehung zu Gott auf eine neue Basis gestellt und der Glaubensinhalt ändert sich. Das regelmäßige Fasten war Ausdruck des alten Glaubens und der alten Beziehung zu Gott. Es war ein Ausdruck der Trauer, besonders über die eigene Schuld und wurde damals auch, besonders von den Pharisäern, als gutes Werk ausgeübt, um sich Verdienste vor Gott zu erwerben und seine Frömmigkeit vor anderen zu demonstrieren (Luk 18,12 /Mat 6,16-18 ).

Damit sagen die Bilder folgendes:

1.Das neue Reich Gottes, das Jesus bringt, ist nicht geeignet, um damit das alte Judentum zu flicken und auszubessern. Der Neue Bund soll den Alten ersetzen (Jer 31,31-34 /Heb 7,1-28 ).
2.Man kann nicht den neuen Glaubensinhalt mit den alten Glaubensformen ausstatten, sondern der neue Glaube braucht neue Formen. Im Vorgriff auf Kreuzigung und Auferstehung Jesu kann man sogar sagen: Mit der Erlösung, die Jesus bewirkt, ist das Fasten als Trauer über Sünde und als Gerechtigkeitswerk nicht mehr nötig. Jesus hat die Sünde vergeben und uns vor Gott gerecht gemacht, so dass wir nichts mehr dazu tun müssen. Die alte Form des Fastens kann durch die neue des Feierns und der Freude ersetzt werden. Daher wird die Anfrage der Johannesjünger im Zusammenhang mit dem Mahl im Haus des Matthäus erwähnt.

Wollte man die Bilder des Zerreißens des Kleides und der Schläuche und das Verlorengehen des Weines weitergehend interpretieren, so wäre man auf Spekulationen angewiesen, da Jesus keine weiteren Informationen gibt. Was sich nur sicher sagen lässt, ist dass auf jeden Fall die Vermischung von Altem und Neuem zu großem Schaden führt. Möglicherweise lassen sich aus der Kirchengeschichte dafür Beispiele finden. Ein solches Beispiel könnte man in dem Rückfall der Gemeinden von Galatien sehen, den Paulus in seinem Brief an die Galater bekämpft.

Mat 9,18-26   Heilung und Totenauferweckung

» Matthäus » Mat 8 - 9,34  Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet

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Vergleich mit den Parallelstellen

» Matthäus » Mat 8 - 9,34  Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet » Mat 9,18-26  Heilung und Totenauferweckung

Matthäus bringt von diesem Ereignis einen sehr abgekürzten Bericht. Die Parallelstellen in Mrk 5,21-43  und Luk 8,40-56  sind etwa doppelt so lang.

Matthäus lässt beispielsweise das Detail weg, dass das Mädchen am Anfang noch gar nicht gestorben war und ihr Tod erst später durch die Boten aus dem Haus des Vorstehers gemeldet wird. Er lässt den Vorsteher gleich sagen: "Meine Tochter ist eben gestorben; komm doch und lege ihr die Hand auf, so wird sie wieder lebendig." Dieser Unterschied lässt sich nicht dadurch erklären, dass es sich um zwei unterschiedliche Ereignisse handelte, denn die übrigen übereinstimmenden Details (Heilung der Frau vom Blutfluss, Ereignisse im Haus des Vorstehers) sind so speziell, dass es sich um das selbe Ereignis handeln muss.

Man sieht hier, dass es damals als legitim angesehen wurde, zum Zweck der zusammenfassenden Verkürzung auch Details bis hin zur wörtlichen Rede anders darstellen, um eine zusammenhängende, in sich logische Erzählung zu erhalten. Diese Ungenauigkeit, die Kritiker auch als Verfälschung ansehen könnten, hat die frühen Christen offenbar nicht davon abgehalten das Dokument in die Heilige Schrift aufzunehmen. Wenn man die Einzelheiten betrachtet, handelt es sich um eine "Verfälschung". Aber die Gesamtaussage, um die es letztlich geht, ist korrekt überliefert: Der Vorsteher hatte das Vertrauen, dass Jesus auch Tote auferwecken kann, und Jesus hat dieses Vertrauen durch Auferweckung der toten Tochter bestätigt.

Wenn man diese Beobachtung verallgemeinert, kann gesagt werden: Auch wenn man davon ausgeht, dass die Bibel von Gott inspiriert (2Ti 3,16 ) und deshalb irrtumslos ist, kann man nicht erwarten, dass jedes beschriebene Detail (z.B. wörtliche Rede, Reihenfolge der Ereignisse) den historischen Tatsachen entspricht. Irrtumslos ist nur die Gesamtaussage eines Textabschnitts.

Die Heilung der Frau

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Der "Blutfluss" war wahrscheinlich eine krankhafte, ständige Menstruationsblutung. Diese Blutung machte kultisch unrein. Sie schloss vom Gottesdienst aus und bewirkte eine gewisse gesellschaftliche Isolierung (3Mo 15,19-27+31 ). Bei der Heilung musste die Frau ein Sündopfer zur Entsühnung darbringen 3Mo 15,28-31 ), was darauf schließen lässt, dass die Ursache dieser Krankheit in Sünde gesehen wurde. Damit umfasst die Heilung von der körperlichen Krankheit auch eine Befreiung von Sünde.

Warum kommt sie so heimlich von hinten (Jesus musste sich umdrehen, um mit ihr zu sprechen: Mat 9,22 ) und bittet nicht öffentlich um Heilung, so wie es alle anderen sonst tun? Darauf wird keine direkte Antwort gegeben. Mögliche Gründe sind:

Sie war demütig und wollte sich nicht in den Vordergrund stellen und damit den großen Meister durch ihr Problem belästigen und bei seiner Predigt- oder Lehrtätigkeit stören.
Sie schämte sich wegen ihrer Krankheit und der dadurch verursachten kultischen Unreinheit. Eventuell befürchtete sie auch sich Zorn durch die Menge oder Jesus selbst zuzuziehen, weil sie unrein war und durch Berührung andere unrein machte.

Die Frau hatte einen Glauben über Jesus für den es keine Ursache gab, weder ein vorhergehendes Beispiel noch eine Verheißung in der Heiligen Schrift. Sie glaubte, dass alleine die Berührung seiner Kleidung sie heilen würde.

Das, was dann geschieht, zeigt Jesu liebevolle Einstellung Menschen gegenüber:

Er erfüllt bei ehrlichem, tiefem Glauben eine unrealistische Erwartung an ihn und schenkt Heilung, die normalerweise unmöglich ist. Es ist jedoch zu beachten, dass dies ein einmaliges Ereignis ist, keine Lehre in der Art "Jesus erfüllt unsere unrealistischen Wünsche immer".
Statt die Sünderin zurechtzuweisen, ermutigt er sie. Er nennt sie sogar "meine Tochter", womit er sich zum Vater und damit zum liebenden Fürsorger, Helfer und Erzieher macht. Jesus hat mehrmals nicht verwandte Menschen als seine Familienmitglieder bezeichnet. (Mat 9,2  / Mat 12,48-50 ). Vergleiche auch das Thema Gotteskindschaft durch den Glauben:
Allen, die an Ihn glaubten, gab Er Macht, Gottes Kinder zu werdenJoh 1,12-13 
Die Gottes Geist treibt, sind Gottes Kind; wir haben Geist von KindernRöm 8,14-17 
Durch den Glauben sind wir alle Gottes Kinder in Chr.Gal 3,26 
In Liebe hat Er uns im voraus bestimmt, Kinder zu sein durch Chr.Eph 1,5 

Die Auferweckung der Tochter des Vorstehers

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Bevor der Vorsteher Jesus seine Bitte vortrug, fiel er vor Jesus nieder: Ein Ausdruck von großen Respekt, großer Wertschätzung und Unterwürfigkeit, der um so bemerkenswerter ist, als der Vorsteher selbst eine hochgestellte Persönlichkeit war, dem Ehrerbietung gebührte.

Auf dem möglicherweise leidvollen Weg zu seinem Haus, auf dem ihn vielleicht Ängste, Verzweifelung geplagt haben mögen, erfährt der Vorsteher eine große Ermutigung dadurch, dass er die Heilung der Frau miterleben darf.

Flötenspieler, Gedränge und Lärm sind der Ausdruck der Art wie damals die Totenklage gehalten wurde. Es war ein gesellschaftliches Ereignis, an dem viele teilnahmen.

Jesus kündigt die bevorstehende Auferweckung an, indem er das Mädchen als "schlafend" bezeichnet. Ihr Tod ist nur vorübergehend. In der Bibel werden mehrmals Tote, die auferstehen werden, schlafend genannt (Joh 11,11-14  / 1Th 4,13-16  / Dan 12,2 ).

Mit dieser Aussage stößt Jesus bei den meisten Anwesenden auf Unglauben bis hin zu frecher Respektlosigkeit: Sie lachten ihn aus. Wahrscheinlich ist es dieser Unglaube, der dazu führt, dass sie ausgewiesen werden und das Wunder nicht miterleben dürfen.

Jesus macht seine Voraussage wahr, und das auf eine Weise, die ihn als Christus mit göttlicher Macht offenbart. Er muss nämlich nicht, wie andere, die Tote aufweckten, dafür beten (1Kg 17,21  / 2Kg 4,33  / Apg 9,40 ), sondern er ergreift die Tote nur an der Hand, bzw. fordert sie auf, aufzustehen (Mrk 5,41  / Luk 8,54 ).

Mat 9,27-34   Heilung zweier Blinder und eines Stummen

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Mat 9,27-31   Heilung zweier Blinder

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Ähnlich, wie im vorhergehenden Abschnitt (Heilung der blutenden Frau und Auferweckung der Tochter des Synagogenvorstehers) geht es auch hier schwerpunktmäßig um den Glauben. "Dein Glaube hat dir geholfen", sagt Jesus zu der blutenden Frau. "Euch geschehe nach eurem Glauben", sagt er hier zu den beiden Blinden. Auch sie trauen ihm, wie schon die blutende Frau und der Synagogenvorsteher, Unmögliches zu. Beachtlich ist hier, dass sie ihn mit "Sohn Davids" anreden. Das ist ein Messiastitel (vgl. Mat 12,23  / Mat 21,9+15 ). Sie trauen ihm also das Unmögliche zu, weil sie ihn für den Christus halten. Vom Christus ist prophezeit, dass er Blinde heilen wird (Jes 42,3-7 ).

Zwei Aspekte fallen hier besonders auf:

1.Die Blinden müssen Jesus lange bittend und schreiend folgen. Erst als Jesus in sein Haus gekommen ist und die Blinden ihn immer noch bedrängen, geht er auf sie ein. Die Geschichte ähnelt stark der von der kanaanitischen Frau (Mat 15,21-28 ). Auch sie spricht Jesus als "Sohn Davids" an, auch sie muss lange betteln. So hat Jesus meistens nicht gehandelt. Oft hat er die Bitte um Hilfe sofort erfüllt, z.B. die des Synagogenvorstehers (Mat 9,19 ). Warum Jesus hier so lange zögert, wird nicht direkt gesagt. Wahrscheinlich wollte Jesus den Glauben der Blinden prüfen. Das lässt sich auch aus der Frage schließen, die Jesus den Blinden stellt. Möglicherweise hätte Jesus sie nicht geheilt, wenn sie geantwortet hätten: "Wir sind uns nicht sicher, aber ein Versuch kann ja nicht schaden." Ihre Antwort zeigt, dass der Titel "Sohn Davids" nicht nur Schmeichelei ist, sondern, dass sie es wirklich so meinen. Jesus kennt die Herzen und weiß, wann die Erfüllung von Bitten für jeden einzelnen Menschen richtig ist, und wann nicht. Er prüft manchmal unseren Glauben und erhört Gebete möglicherweise nur dann, wenn wir glauben. "Euch geschehe nach eurem Glauben"!
2.Jesus gebietet ihnen streng, die Heilung geheim zu halten. Ein solches Gebot hat er mehrfach ausgesprochen. Welchen Sinn konnte es haben? Den Verwandten und Bekannten konnten die Blinden die Heilung doch nicht verheimlichen. Aber wenn sie es nicht gezielt verbreitet hätten, konnte Jesus von allzu großem Massenandrang verschont bleiben. Wir sehen an einigen Stellen, dass das für Jesus zum Problem wurde (Mrk 1,35-38  / Mrk 1,45  / Luk 5,15-16  / Joh 6,14-15 ). Warum Jesus besonders hier Schweigen gebietet, könnte daran liegen, dass die Blinden ihn als Messias erkannt haben. Auch in anderen Situationen hat er diese Erkenntnis zu verschweigen geboten:
Dämonen erkennen Jesus als ChristusLuk 4,41 
Mrk 1,23-26 
Mrk 1,34 
Mrk 3,11-12 
Die Jünger erkennen Jesus als ChristusMat 16,16-20 

Hier will Jesus vielleicht die Auswirkungen einer falschen Vorstellung vom Christus vermeiden, die ihn möglicherweise daran hindern könnten, seinen Auftrag auszuführen. (Vgl. Joh 6,14-15 )

Mat 9,32-34   Heilung eines besessenen Stummen

» Matthäus » Mat 8 - 9,34  Wundertaten Jesu und was Nachfolge bedeutet » Mat 9,27-34  Heilung zweier Blinder und eines Stummen

In diesem Bericht geht es nicht um den Geheilten oder um die Erziehungs- und Prüfungsmaßnahmen Jesu, sondern nur noch um die verschiedenen Reaktionen der Beobachter.

Während die beiden Blinden der vollen Überzeugung sind, dass Jesus der Christus ist, denkt die Masse des Volkes noch nicht so weit. Sie wundert sich nur: "So etwas ist noch nie gesehen worden." Einen Schluss über die Identität Jesu zieht sie daraus aber nicht. Die Schlussfolgerung der Pharisäer ist dagegen bereits jetzt klar ablehnend und feindlich: "Er treibt die bösen Geister durch ihren Herrscher aus." Leugnen können sie die Wundertaten Jesu nicht.

In Mat 12,22-24  wiederholt sich die Situation. Wieder wird ein besessener Stummer und sogar Blinder geheilt. Diesmal stellt das Volk schon die Frage: "Ist dieser nicht doch Davids Sohn?". Aber die Pharisäer bleiben bei ihrer feindlichen Beurteilung, was Jesus diesmal dazu veranlasst, vor der nicht vergebbaren Sünde gegen den Heiligen Geist zu warnen (Mat 12,31-37 ).

Hier ist der Leser selbst herausgefordert, Stellung zu beziehen. Was glaube ich über Jesus? Wer ist er? Ist er ein Scharlatan oder ein Esoteriker oder Geistheiler, der mit Zauberei und Geisterbeschwörung arbeitet? Oder ist er der Christus, der von Gott gegebene Retter und Sohn Gottes?




Kommentar zum Matthäus-EvangeliumRoland Hofmann